Die Vorfahren der Dumrese oder Träger etwa gleichlautender Namen waren demnach Pomoranen. Diese gingen aus jenem Völkergemisch hervor, das in der Zeit der Völkerwanderung aus den im Lande verbliebenen Resten germanischer Völkerschaften, wie etwa denen der Wandalen und Goten, sowie aus den an den Küsten seßhaft gewordenen Wikingern und in seinem Hauptteil aus eingewanderten slawischen Stämmen, den Wenden, zum Volk der Pomoranen zusammenwuchs. Ihre herkömmlichen Sprachen verschmolzen zu einer neuen Sprache, der pomoranischen Sprache. Ihr wesentlicher Bestandteil war das Slawisch der Wenden.

"Die Pomoranen lebten aus einem überstarken Fühlen und Empfinden, aber auch aus einer Unerbittlichkeit gegen sich selbst ohne gleichen. Sie neigten zu Gesang, Musik und Tanz, dennoch war ihre Liebe zur Freiheit unaustilgbar und ihr Haß gegen alle Unterdrücker unauslöschlich. Selbst in einer aussichtslosen Schlacht ließen sie sich lieber erschlagen, als daß sie sich ergaben. So gelang es den Polen trotz ihrer großen Übermacht nicht, die Pomoranen zu bezwingen und sie sich für längere Zeit zu unterwerfen, obgleich sie um die Jahrtausendwende und im 11. und 12. Jahrhundert eine Reihe von Kriegszügen gegen sie führten. Doch die Verluste, die die Pomoranen in diesen Kämpfen erlitten, waren für sie als Volk tödlich. - Um Pommern wieder eine Zukunft zu ermöglichen und vor einer Polonisierung zu bewahren, riefen die pommerschen Herzöge deutsche Kolonisten ins Land. Sie und die Überlebenden Pomoranen gingen in verhältnismäßig kurzer Zeit zu dem Neustamm der Pommern - mit deutscher Sprache - ineinander auf." ( Kurt Domröse )

Es war dem Volk der Pomoranen nicht vergönnt, seine Lebensart und Sprache kontinuierlich zu entwickeln und sich als eigenständiges Volk gegen die starken Einflüsse von außen zu behaupten. Seine Sprache verkümmerte im Laufe der Zeit, bis sie im 20. Jahrhundert ganz erlosch. Spuren des Pomoranischen sind geblieben in vielen Ortsnamen Hinterpommerns oder in den Personennamen jener, deren Vorfahren einst einen pomoranischen Namen trugen. Beides trifft auf den Namen Dumrese zu. Er ist sowohl Personen- bzw. Familienname als auch Ortsname pomoranischen Ursprungs.

So gab es in Hinterpommern bis zum Ende des 2. Weltkrieges einen kleinen Ort mit Namen Dumrese. Er liegt etwa 15 km östlich der einstmals deutschen Kreisstadt Stolp und war von altersher ein Rittergut. Heute heißt er polnisch Domaradz. Unter dem Namen Dumrese ist er in der Großen Lubinschen Karte von Pommern aus dem Jahr 1618 verzeichnet, ebenso auch in „Pommern in Wort und Bild“ von 1904.

 ( Das Rittergut: Karte  Bild )

Mündlich wurde in der Familie Dumrese überliefert, daß der Name wendischen Ursprungs sei und "brennende Eiche" bedeute. Ein österreichischer Altslawist dagegen meinte, der Name gehe zurück auf das Altslawische "dumb resa" und bedeute in der Übersetzung "Eichenfäller".

Die Namensforscher Lorentz/Hinze führen ihn jedoch - wie oben schon erwähnt - zurück auf den pomoranischen Personennamen Domarado und zerlegen ihn in die Wörter "doma" und "rado". Dieser Auffassung folgend könnte die Übersetzung des Namens etwa als "der mit seinem Haus ( Hof, Besitz ) Zufriedene" ( Kurt Domröse ) lauten.

Welche Auffassung nun der geschichtlichen Wahrheit am nächsten kommt, bleibt - wie so oft - ein unauflösliches Rätsel.
 

( Gebiet des gehäuften Vorkommens der Namen Dumrese, Dumröse, Domröse u.ä.: Karte )